"Die vier Jahreszeiten"
Komponist: VIVALDI, A.
Bearbeiter: Heetfeld, W.
Idee und Konzept:
- für das anspruchsvolle, klassische Konzert
- Gesamtspieldauer ca. 40 Minuten, pro Satz etwa 9 - 10 Minuten
Zusatz-Info von W. Heetfeld:
Einzige Literaturquelle für die "Vier Jahreszeiten" war über
Jahrzehnte nur ein 1725 von Michel Charles le Cene in Amsterdam herausgegebener
Stimmensatz.
Alle bisherigen Ausgaben – u.a. eine Bearbeitung für zwei
Klaviere aus dem Jahre 1919 – nahmen Bezug auf den Druck von Le Cene. Dieser
Druck wird von den heutigen Musikwissenschaftlern nicht mehr als maßgeblich und
vollständig angesehen. Es ist auch nur noch ein originales Exemplar in der
Bibliotheque Nationale in Paris vorhanden.
Vivaldi hat von den Konzerten aus verschiedenen Gründen mehrere
Fassungen gefertigt. Jedoch ging das gesamte Material, das Vivaldi den Druckern
zur Verfügung stellte, verloren.
Die heute in der Henry Watson Music Library in Manchester
aufbewahrten Stimmbücher repräsentieren ein frühes Stadium der Konzerte. Die
Stimmen stammen zwar nicht von Vivaldi, wurden aber – Schrift- u. Papierproben
beweisen das – von Notenschreibern in seinem Umfeld geschrieben. Zu welchem
Zeitpunkt die Manchesternoten entdeckt wurden, ist nicht erwiesen.
Ich habe das Duo nach einer Edition aus dem Jahr 2002 des
Christopher Hogwood aus Cambridge gefertigt. Diese Edition basiert auf der
Manchesterfassung in der Besetzung: Violin – Solo, Violine I, Violine II, Viola
und Basso – Continuo. Ich bin der Meinung, dass es mir gelungen ist, diese fünf
Stimmen ohne Substanzverluste auf zwei Akkordeons zu übertragen.
Zu Beginn des Largos (Der Winter Nr. 8) habe ich den
Pizzicatoteil in der 1. und 2. Violine ändern (Tonhöhe und Tonfolge) müssen, um
ein ähnliches, aber akkordeongerechtes Klangbild zu erzeugen. Die Änderung ist
völlig unauffällig.
Vivaldi verwendet für den allmählichen dynamischen Wechsel, also
- decrescendo und crescendo – keine Zeichen. Ich habe diese Tatsache
respektiert. Es bleibt also Ihnen überlassen, ob Sie dynamische Wechsel, die
sich aus dem Notenbild ergeben, allmählich ausführen oder die Stufendynamik
vorziehen.
Zu jedem Konzert gehört ein beschreibendes Sonett, eine in
Italien entstandene Gedichtform. Wörtlich übersetzt etwa „Klinggedicht“.
Letzte Anmerkung: Die Edition von Hogwood ist eine so genannte
modernisierte Fassung. Ich stimme Änderungen in diesem Sinne zu, weil ich als
Bearbeiter für mich in Anspruch nehme, Änderungen jeglicher Art vorzunehmen,
wenn es um die artgerechte Instrumentierung geht. Denken Sie an Flageolett und
Glissando bei Streichinstrumenten u. ä. Es geht nicht ohne Eingriffe, z. B. im
2. Satz vom „Frühling“.
Inhalt sind alle vier Sätze:
Frühling
Sommer
Herbst
Winter
Akk.Duo (schwer)